Hof mit Zukunft: Aktivist*innen zu Gast auf 25 Höfen

Mitte Juni fand „Hof mit Zukunft“ auf landwirtschaftlichen Betrieben in ganz Deutschland statt. Junge Klima- und Umwelt-Aktivist*innen verbrachten die Zeit vom 9.-12. Juni auf insgesamt 25 Bauernhöfen. Dort packten sie mit an, tauchten ins Hofleben ein und kamen mit den Bäuerinnen und Bauern ins Gespräch. Themen waren die Wertschätzung von Lebensmitteln und bäuerlicher Arbeit, die Schwierigkeiten beim Zugang zu Land und die notwendigen Veränderungen in der Agrarpolitik, damit das Höfesterben gestoppt, die Klimakrise bekämpft und die Artenvielfalt gerettet werden kann. Unter dem Motto „Aktivismus trifft Landwirtschaft“ hat das Agrarwendebündnis „Wir haben es satt!“ so den Dialog zwischen Stadt und Land und Jung und Alt gefördert.

25 konventionell und ökologisch wirtschaftende Betriebe nahmen an „Hof mit Zukunft“ teil. Rund 80 Aktivist*innen reisten quer durch die Republik, um die Landwirt*innen und ihren Alltag kennenzulernen. In Baden-Württemberg halfen die jungen Menschen z.B. beim Melken und dem Gemüse- oder Weinbau, in Sachsen beim Ackerbau und in Brandenburg in einer Solidarischen Landwirtschaft. In NRW machten sich Aktivist*innen auf Milchvieh- und Schweinemast-Betrieben nützlich. In Hessen wurden Ziegen gemolken und der Käse auf dem Markt verkauft. Auf anderen Betrieben in der Mitte Deutschlands hieß es Möhren jäten und Kartoffeln hacken. Im hohen Norden packten die Klima-Aktivist*innen in der Schweinemast und auf einem Rinderhaltungsbetrieb an. Die ein oder andere Blase an der Hand und die Erschöpfung nach einem langen Arbeitstag blieb dabei nicht aus. Viele der jungen Menschen kamen von Fridays For Future der BUNDjugend, der Naturschutzjugend und anderen Jugend-Organisationen.

Für die Aktivist*innen war es spannend zu sehen, wie viel Arbeit auf einem Hof anfällt und wie das oftmals mit wenig Schlaf einhergeht. Die Landwirt*innen waren teils überrascht über das Vorwissen der jungen Leute und wie groß ihr Engagement dafür ist, dass wir als Menschheit eine Zukunft auf diesem Planeten haben. Alles in allem war „Hof mit Zukunft“ eine gute Erfahrung und der Austausch fruchtbar, da waren sich alle Teilnehmenden einig. So kamen mit Veganer*innen mit Tierhalter*innen ins Gespräch und selbst wenn man nicht immer einer Meinung war, erwies sich doch: Im direkten Kontakt und wenn man sich gemeinsam die Hände dreckig macht, entsteht am besten Verständnis für das Gegenüber. Die Suche nach Gemeinsamkeiten und die Begegnung auf Augenhöhe machten den Dialog möglich und die Diskussion fruchtbar.

Eine Neuauflage von „Hof mit Zukunft“ ist für das kommende Jahr angedacht. Aktivist*innen können sich hier für das nächste Mal registrieren und werden mit Infos versorgt, sobald die Bewerbungsphase losgeht. Für Landwirt*innen: Wer mit Klima- und Umwelt-Aktivist*innen in den Dialog treten, ihnen die Abläufe des Betriebs zeigen und gemeinsam über die Zukunft der Landwirtschaft diskutieren will, kann sich beim Organisationsteam melden: hofmitzukunft[at]wir-haben-es-satt[dot]de.


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