Abstimmung über Gen-Mais SmartStax

Am Donnerstag soll in Brüssel erneut über die Importzulassung mehrerer gentechnisch veränderter Maissorten, darunter SmartStax, als Futter- und Lebensmittel abgestimmt werden.

SmartStax ist ein Genmais der US-Agrarkonzerne Monsanto und Dow, dem verschiedene Gene aus anderen Spezies und ein im Labor synthetisiertes eingesetzt wurden, die ihn gegen die beiden Spritzmittel Glyphosat und Glufosinat resistent machen sollen. Gleichzeitig sondert er sechs verschiedene Gifte ab, um Insekten zu töten. Damit versuchen die Konzerne, die zunehmend auftretenden Resistenzen bei Wildkräutern und Insekten in den Griff zu kriegen, die sich auf den Gentechnik-Plantagen Nord- und Südamerikas ausbreiten.

Verschiedene Verbände und PolitikerInnen betrachten eine Zulassung dieser einen „Giftcocktail“ produzierenden, mehrfach transgenen Sorte als Verstoß gegen die Interessen der VerbraucherInnen. Jüngst forderten EU-Abgeordnete der Grünen in einem offenen Brief den Verbraucherkommissar Tonio Borg auf die Abstimmung abzusagen, da die Wechselwirkungen der verschiedenen Eigenschaften der Pflanze und die tatsächliche Giftbelastung noch nicht ausreichend untersucht wurden und somit Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt nicht auszuschließen seien. In einem weiteren offenen Brief verlangten sie von Agrarministerin Aigner gegen die Zulassung zu stimmen.

Nachdem bei einer ersten Abstimmung der EU-Länder im Juni bei Enthaltung Deutschlands keine qualifizierte Mehrheit für oder gegen die Zulassung erreicht wurde, gibt es nun einen zweiten Anlauf. Bei erneutem Patt liegt dann das letzte Wort beim Kommissar Borg, von dem Beobachtern zufolge eher eine Zustimmung zu erwarten ist.

 

UPDATE vom 11.07.13:

Aktuellen Berichten zufolge wurde auch bei der zweiten Abstimmung bei wiederholter Enthaltung Deutschlands wieder keine qualifizierte Mehrheit erreicht. Damit ist es recht wahrscheinlich, dass SmartTex zugelassen wird.


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