Agrarminister diskutieren Möglichkeiten der Milchmarktregulierung

Die fallenden Milchmarktpreise waren im Fokus des gestrigen Sondertreffens der Agrarminister der Länder und des Bundesagrarministers in Berlin. Aus mehreren Ländern kam die Forderung einer Mengensteuerung in der Milchproduktion. Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) nannte jedoch keine Einzelheiten der Gespräche.

 

Dagegen erklärte die Rheinland-Pfälzische Agrarministerin Ulrike Höfken (Bündinis 90/Die Grünen): „Was wir dringend brauchen, ist ein wirksames Instrument zur freiwilligen Mengenreduzierung im Krisenfall.“ Ein möglicher Ansatz sei zum Beispiel ein finanzieller Ausgleich für eine Senkung der Milchproduktion. Denn stabile Preise seien nur erreichbar, wenn es dauerhaft gelänge, die Milchmenge an die Nachfrage anzupassen, kommentierte Höfken. Neben der Grünen Politikerin fordern auch Agrarminister der SPD und CSU ein Eingreifen in den Milchmarkt.

 

Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) hingegen lehnt eine Rückkehr zur Mengensteuerung ab. "Angesichts offener Märkte und des Einflusses weltweiter Angebots- und Nachfrageentwicklungen kann es auf dem europäischen und nationalen Markt weder mit staatlichen noch privaten Modellen gelingen, Milchpreise für längere Zeiträume zu gestalten.“, erklärte Nüssel nach dem gestrigen Treffen der Agrarminister.

 

Die Minister berieten außerdem, wie und in welchen Maßnahmepacketen eine finanzielle Unterstützung der EU von 70 Millionen Euro, die den deutschen Milchbauern auf Grund der aktuellen Krise zur Verfügung gestellt wurden, ausgezahlt werden sollen. Bisher ist hier lediglich bekannt, dass die Mittel nicht direkt an die Landwirte weitergegeben werden, sondern die finanziellen Mittel dazu aufgewandt werden, Zinsen für Liquiditätskredite zu senken und Bürgschaften zu gewähren.

 

Die aktuellen Entwicklungen des Milchmarkts sind außerdem ein Schwerpunkt der Agrarministerkonferenz Anfang Oktober.

 


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