Aigner will Umweltstandards verhindern

Im Rahmen der Agrarministerkonferenzen in Konstanz und Luxemburg sprach sich Bundesministerin Aigner für einen neuen Vorschlag zur EU-Agrarreform aus. Er sieht vor, dass die Mitgliedsstaaten einen Prozentsatz der europäischen Agrarfördermittel einbehalten und selbstständig in ökologische Maßnahmen investieren. Der Vorschlag unterscheidet sich von den bisherigen Plänen des EU-Agrarkommissars Ciolos, in denen Landwirte nur die kompletten Zahlungen erhalten, wenn sie bestimmte Umweltkriterien einhalten. Insgesamt will er 30% der Zahlung an diese Kriterien binden. Die „Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft“ (AbL) kritisiert Aigners Neuerung und wirft ihr vor, sie wolle die Bindung der Zahlungen an ökologische Maßnahmen verhindern. „Anstatt die fünf Milliarden Euro Direktzahlungen der EU pro Jahr allein für Deutschland ökologisch zu qualifizieren, bietet Frau Aigner 500 Millionen Euro für freiwillige Maßnahmen an, die aber in den Produktionen mit den größten ökologischen Problemen auch weiterhin nicht greifen werden“, meint der Vorsitzende der AbL, Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf. Er wirft Aigner außerdem vor, die geplanten ökologischen Vorrangflächen wider besseren Wissens als Flächenstillegung zu bezeichnen, wogegen sich in der Vergangenheit auch Agrarkommissar Ciolos wehrte.


zurück zur Übersicht