Aigners Strategie für krumme Gurken

Am vergangenen Montag wurden im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Experten zur Lebensmittelverschwendung angehört. Einige kritisierten die Marktnormen der EU. Landwirtschaftsministerin hatte bereits betont, sich auf europäischer Ebene für die Abschaffung der letzten 10 sogenannten speziellen Vermarktungsnormen einzusetzen. Diese bestehen neben der allgemeinen Vermarktungsnorm, die vorschreibt, nur ganzes und gesundes Gemüse und Obst zu verkaufen, das frei von Schädlingen ist, was wohl niemand kritisiert. Doch auch die speziellen Normen sind nicht schuld daran, dass es keine krummen Gurken in den Supermärkten gibt (die übrigens ausschließlich der allgemeinen Norm unterliegen). Die Produkte werden dabei in Klassen unterteilt. Während zur Einteilung in die höchste Klasse auch äußerliche Merkmale berücksichtig werden, sind die Mindestanforderungen der niedrigsten Klasse eher gering, wie zum Beispiel das Verbot zu großer Druckstellen. Hinzu kommt, dass die Abschaffung der Norm nahezu wirkungslos bleiben dürfte, weil die allgemeine Vermarktungsnorm nach europäischem Recht durch eine Norm der UNO ersetzt werden darf, die fast exakt der jetzt geltenden speziellen Norm entspricht. In dieser UN-Norm findet man in den höheren Klassen übrigens auch die vorgegebene Krümmung einer Gurke.


zurück zur Übersicht