Ammoniak-Ausstoß extrem höher als bisher angegeben

Laut NDR-Bericht sind die von Deutschland an die Europäische Kommission übermittelten Jahreswerte von Ammoniak um mehrere Hunderttausend Tonnen zu niedrig berechnet worden. Nach EU-Richtlinie dürfen jährlich nicht mehr als 550.000 Tonnen Ammoniak in die Umwelt freigesetzt werden. Die korrigierten Werte übersteigen den Grenzwert nun zwischen 17 und 22 Prozent. 2013 sei der höchste Wert mit 671 000 Tonnen erreicht worden.

 

Bündnis 90/Die Grünen hatte Ende letzten Jahres die Zahlen für 2014 angefragt, die zu dem Zeitpunkt noch nicht vorgelegt werden konnten. Jedoch waren in dem Zusammenhang die neuen Werte präsentiert worden. Grund für die zunächst falschen Angaben seien zum einen zu niedrig veranschlagte Zahlen in der Geflügelmast gewesen und zum anderen seien die Emissionsfaktoren für die Ausbringung von Harnstoffdüngemitteln verändert worden.

 

Ammoniak gelangt hauptsächlich durch industrielle Tiermast und Überdüngung in die Umwelt und ist gesundheitsschädigend sowie gefährlich für Böden und Gewässer. Die industrielle Landwirtschaft wird häufig hauptverantwortlich für Umweltschäden durch Ammoniak gemacht, deswegen sollte die Novellierung der Düngeverordnung entscheidende Umweltentlastung und die Einhaltung der EU-Werte versprechen.

 

Bärbel Höhn, Grünen-Politikerin und Vorsitzende des Bundestags-Umweltausschusses, wird vom NDR mit den Worten „Dass die Lage so dramatisch ist, hatte sich keine ausgemalt. Die Bundesregierung muss dringend erklären, warum sie aktuelle Vorhaben wie die Novelle der Düngeverordnung einfach so laufen ließ“, zitiert. Und weiter: „Jetzt ist klar, dass viel konsequentere Maßnahmen zur Emissionsminderung ergriffen werden müssen.“ In der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) spricht sich Friedrich Ostendorrf, in diesem Zusammenhang kritisch gegenüber der enormen Tierbestände der Massentierhaltung aus: „Das Halten die Ökosysteme nicht länger aus. Wir brauchen dringen eine Rückkehr zu flächengebundener Tierhaltung.“


zurück zur Übersicht