Antibiotikaresistenzen in Hähnchenfleisch

Nachdem Ende 2011 die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Studien veröffentlicht haben, die das extreme Ausmaß des Antibiotikaeinsatzes in der Intensivtierhaltung offenbaren, präsentierte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) jetzt Stichproben auf Antibiotikaresitente Keime in Fleisch. Dabei wurde Hähnchenfleisch, das in verschiedenen Städten und unterschiedlichen Supermärkten gekauft wurde, auf die sogenannten MRSA-Bakterien, die antibiotikaresistent sind, und ESBL-Enzyme, die auch ansonsten ungefährliche Bakterien resistent machen können, getestet. Die Ergebnisse sind alarmierend: Mehr als die Hälfte der Proben wiesen MRSA und/oder ESBL-produzierende Keime auf. Die Keime können beim Verarbeiten des Fleisches in der Küche übertragen werden, wenn sie zum Beispiel auf Messern oder Schnittbrettchen zurückbleiben. „Wir können von den Verbrauchern nicht fordern in der Küche so steril wie auf einem Operationstisch zu arbeiten, sondern müssen die Ursachen angehen“, sagt Huber Weiger vom BUND und ruft zur Unterstützung der Online-Aktion und zur Demonstration „Wir haben es satt!“ am 21. Januar in Berlin auf.


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