Baden-Württemberg tritt gentechnikfreien Regionen bei

Nach Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Thüringen und dem Saarland ist nun auch Baden-Württemberg dem europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen beigetreten. Dem Netzwerk gehören nun insgesamt 57 Regionen mit mehr als 150 Millionen Einwohnern an. Der baden-württembergische Agrarminister, Alexander Bonde unterzeichnete gestern die Beitrittsurkunde, die vom Präsidenten des Europäischen Netzwerkes gentechnikfreier Regionen, Paolo Petrini entgegen genommen wurde. „Die einzigen Gewinner der Agro-Gentechnik sind Großkonzerne. Dabei können Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt durch den Einsatz gentechnisch veränderter Organismen derzeit nicht ausgeschlossen werden“, sagte Bonde nach der Unterzeichnung. Er möchte mit dem Beitritt auch ein Signal an die Bundesregierung und die EU-Kommission senden: Die Bundesländer müssten die Möglichkeit bekommen, selbst ihre Gebiete oder Teile davon als gentechnikfrei zu definieren. Auch Abstandsregelungen müssten zur Pflicht werden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) begrüßte den Schritt als „wichtiges Signal“. Jedoch können Landwirte immer noch auf ihren Äckern Gentechnik-Pflanzen anbauen, da der Beitritt in das Netzwerk nur bedeutet auf landeseigenen Flächen gentechnikfrei zu wirtschaften. Der BUND fordert Baden-Württemberg deshalb auf alle gesetzlichen Spielräume zu nutzen und die Agro-Gentechnik generell verbieten.


zurück zur Übersicht