Bauernverband: Neuer Präsident - alte Politik

Joachim Rukwied wurde mit 95,4% der Stimmen zum neuen Vorstand des konservativen Bauernverbandes (DBV) gewählt. Er löst damit den langjährigen Verbandsvorsitzenden Gerd Sonnleitner ab. Bundesagrarministerin Ilse Aigner gratulierte dem neuen Präsidenten zur Wahl und bedankte sich bei Sonnleitner für den regen Austausch, den sie „als Bereicherung erlebt“ habe. Kritik, sowohl am scheidenden wie am künftigen Präsidenten, kommt von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Sie organisiert eine Gedenkfeier für die 104.000 BäuerInnen, die in Sonnleitners Amtszeit ihren Betrieb aufgeben mussten. Die AbL argumentiert, ein Grund dafür, sei die Verfilzung von Politik, Bauernverband und Industrie. Die industrielle Landwirtschaft, für die der Bauernverband stehe, raffe etliche bäuerliche Betriebe dahin und trage entscheidend zum Höfesterben bei. Vom neuen Präsidenten Rukwied sei allerdings keine Neuausrichtung des DBV zu erwarten. „Herr Rukwied schlägt einen Tenor an, der alles, was sich an den sozialen und ökologischen Anforderungen unserer Gesellschaft orientiert, als marktfeindliche Romantik bezeichnet“, erklärte der Vorsitzende der AbL zu Baringdorf.


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