Blockade an Deutschlands größtem Futtermittelhafen

Ein breites Bündnis aus Bauern, Verbrauchern, Wissenschaftlern und Agrar-Studenten blockierten heute friedlich aber selbstbewusst die Zufahrt des Hafens im niedersächsischen Brake – dem größten europäischen Futtermittelhafen. Das Bündnis kritisiert damit die weitreichenden negativen sozialen und ökologischen Folgen des Soja-Imports. Allein in diesem Jahr wird die EU vorraussichtlich 26,8 Mio. Tonnen Schrot sowie 11,3 Mio. Tonnen Bohnen importieren, davon für Deutschland 3,5 Mio Tonnen Schrot und 3,2 Mio. Tonnen Bohnen der meist in Brasilien und Argentinien angebauten Pflanze. „In Europa sind die massenweise importierten Soja-Futtermittel der Schmierstoff für die industrielle Massentierhaltung, die die bäuerlichen Strukturen hier und weltweit vernichtet. Dieser Wahnsinn muss gestoppt werden!“, so Annemarie Volling, Sprecherin im Bündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft Niedersachsen, Bremen, Hamburg. Der Landwirt Ernst Steenken aus dem Oldenburger Land ergänzt: „Der Soja-Import ist das Einfallstor der Gentechnikkonzerne, da über 80% des weltweit angebauten Sojas bereits gentechnisch verändert ist. Das müssen wir unterbinden.“ Auch Wissenschaftler kamen während der Kundgebung zu Wort und fordern die Züchtung, den Anbau und die Fütterung von einheimischen Leguminosen wie Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen, Klee oder Luzerne voranzutreiben. Die Organisatoren haben Agrarindustrie satt und rufen deshalb alle Interessierten auf, am 31. August ins niedersächsische Wietze zu kommen, um dort als Zeichen für „Bauernhöfe statt Agrarindustrie“ gemeinsam Europas größten Geflügelschlachthof zu umzingeln.


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