Bündnis fordert Ende von Nahrungsmittelspekulationen

Bald entscheiden die Finanzminister der EU darüber, ob die Spekulation mit Nahrungsmitteln endlich wirksam eingedämmt wird. Der deutsche Minister Wolfgang Schäuble (CDU) spielt dabei eine wichtige Rolle, deshalb haben 12 verschiedene Organisationen einen offenen Brief an den Minister verfasst. Sie fordern den Finanzminister darin zu einem entschlossenen Handeln gegen exzessive Nahrungsmittelspekulationen auf. Der bisherige Vorschlag des Europäischen Rates diese Spekulationen einzudämmen, enthält gefährliche Schwächen: „Besonders kritisch ist, dass die vorgeschlagenen Limits nicht – wie es in den USA bereits beschlossen wurde – den außerbörslichen Handel, also die Schattengeschäfte einschließen.“, so das Bündnis. Sie appellieren an Schäuble, sich für eine Regulierung der so genannten Over-the-counter-Geschäfte (OTC) einzusetzen. Das sind außerbörslich abgeschlossene Verträge zwischen Finanzmarktakteuren, die sich fast jeder Kontrolle entziehen und daher eine Art Schattenhandel darstellen. Die Unterzeichnerorganisationen sehen bedrückende Belege dafür, dass die exzessive Spekulation mit Agrarrohstoffen auf den Terminmärkten zu künstlich erhöhten Lebensmittelpreisen führen und damit Hungerkrisen verschärfen kann. Kürzlich hat der Bundesfinanzminister zur Deregulierung der Finanzmärkte gesagt: „Alle haben bei diesem Wahnsinn mitgemacht, ich auch. In dem Offenen Brief fordern die Organisationen: „Tragen Sie dazu bei, diesen Wahnsinn jetzt zu stoppen!“ Außerdem ruft das Bündnis alle dazu auf eine E-Mail-Aktion zu unterzeichnen und damit ein Zeichen gegen Nahrungsmittelspekulation zu setzen.


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