CDU-Agrarpolitiker kassieren hohe Nebeneinkünfte

Auf der vor Kurzem veröffentlichten Liste der Bundestagsabgeordneten mit den höchsten Nebeneinkünften sind führende Agrarpolitiker der CDU ganz oben mit dabei. Zusätzlich zu ihren Abgeordnetenentschädigungen haben Franz-Josef Holzenkamp und Norbert Schindler in dieser Legislaturperiode mindestens um die 200.000 Euro aus anderen Tätigkeiten bezogen. „Wir brauchen dringend einen Ehrenkodex, nach dem alle Agrarpolitiker des Deutschen Bundestages auf die gleichzeitige Wahrnehmung bezahlter Leitungsfunktionen im Agrarsektor verzichten“, so Friedrich Ostendorff, der agrarpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag. Neben der hohen Summe der Nebeneinkünfte ist auch die Interessenverflechtung der Unionspolitiker erschreckend. CDU-Agrarsprecher Holzenkamp soll zeitgleich Aufsichtsratsvorsitzender bei Agrarriesen Agravis, Mitglied in diversen Aufsichtsräten des landwirtschaftlichen Versicherungsvereins Münster und stellvertretender Präsident des niedersächsischen Landvolks sein. Auch Schindler ist neben seiner Abgeordnetentätigkeit Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz-Süd, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes und Präsident der deutschen Bioethanolwirtschaft. Auch Johannes Röring ebenfalls CDU-Agrarpolitiker soll Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes und wirtschaftlich sehr engagiert in der Agroenergie sein. „Bei Holzenkamp, Schindler und Röring verschwimmen die Grenzen zwischen Haupt- und Nebentätigkeit“, so Ostendorff.


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