Chemie-Cocktaileffekt schädigt Umwelt

Obwohl die EU-Grenzwerte von chemischen Substanzen wie Pestiziden eingehalten werden, schädigen sie im Zusammenspiel mit anderen Stoffen die Umwelt. Das ist die zentrale Erkenntnis eines umfangreichen Forschungsprojekts, welches ein der EU-Kommission zuarbeitendes Forschungszentrum durchgeführt hat. Die untersuchten Gemische, welche aus 14 bzw. 19 Chemikalien bestanden, beeinträchtigten so nachweislich Fische, Frösche, Algen und Mikroorganismen. \'Überraschend ist die Deutlichkeit, mit der diese EU-finanzierte Studie die Schwächen der traditionellen Risikobewertung aufzeigt. Damit kratzt sie ganz gehörig am Fundament, auf dem praktisch alle gesetzlichen Grenzwerte, gesundheitlichen Richtwerte sowie Umwelt-Qualitätsnormen in der EU basieren\', so Helmut Burtscher, Umweltchemiker der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000. In realen Umweltumgebungen wirken die Substanzen so bereits in kleinen Mengen schädlich, während sie im Labor als ungefährlich eingestuft werden. Burtscher fordert deshalb, die Cocktailwirkung bei der Festlegung von Grenzwerten einzubeziehen.


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