Den Tierfabriken den Güllehahn zudrehen

Die neu gegründete Aktion Agrar drängt mit ihrer ersten Aktion am Montag vor dem Landwirtschaftsministerium auf eine Verbesserung der Düngeverordnung. In Schutzanzügen gekleidete Aktivisten versuchten die aus der „Tierfabrik“ fließende Gülleflut mit Wischmop und Eimer aufzufangen. Online ruft die Kampagne zu einer Unterschriftenaktion auf.

Demnächst wird der Bundesrat über den Neuentwurf zur Verordnung befinden – alle vier Jahre muss die Düngeverordnung auf ihre Wirksamkeit vor allem in Hinblick auf die EG-Nitratrichtlinie überprüft werden. Im Oktober 2013 wurde ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet, woraufhin das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine Änderung vorlegte.

Der Aktionskampagne geht der Entwurf nicht weit genug und bezieht sich dabei u.a. auf Einschätzungen des Ökotoxikologen PD Dr. Werner Krantz vom NABU Brandenburg, nach dessen Einschätzungen die Vorgaben nicht erfüllt werden. Konsequenzen seien Artensterben und damit Biodiversitätsrückgang und negative Folgen auf Bodenorganismen wegen der in der Gülle enthaltenen Antibiotika. Jutta Sundermann von der Kampagne betonte darüber hinaus, dass „der erlaubte Stickstoffüberschuss nur minimal gesenkt wird – eine Katastrophe für Mensch und Natur. Mit Schmidts Vorschlag geht die dramatische Konzentration in der Tierhaltung weiter, kleine Höfe sterben, immer mehr gigantische Tierfabriken kommen hinzu. Das wollen die Menschen nicht, das bringt auch Bauern auf die Barrikaden; vom Tierleid ganz zu schweigen.“


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