Ergebnisse der EU-Agrarreform: Extrawurst für Deutschland

Nach lang andauernden Verhandlungen um die EU-Agrarreform haben sich gestern Europaparlament, Ministerrat und EU-Kommission geeinigt. Grundlegend sollen nun landwirtschaftliche Großbetriebe, welche mit mehr als 150.000 Euro pro Jahr subventioniert werden, mindestens fünf Prozent weniger Direktzahlungen bekommen. Landwirtschaftsministerin Aigner sieht indessen eine Ausnahmeregelung für Deutschland vor: anstelle von Kürzungen für die Großbetriebe sollen nun alle Höfe dieselbe Extraförderung für die ersten 30 Hektar erhalten, wovon laut der Ministerin besonders die kleinen Höfe profitieren. Weitere Ergebnisse sind höhere Anteile bei der Finanzierung von ländlichen Entwicklungsprojekten für besonders strukturschwache Gebiete und das Ziel, besonders junge Menschen durch höhere finanzielle Investitionen für die Landwirtschaft zu gewinnen. Um eine grünere Landwirtschaft zu fördern sind zudem für die nächsten 6 Jahre 100 Milliarden Euro geplant. Währenddessen kündigte der agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA im EU-Parlament Martin Häusling an, dass seine Fraktion das Verhandlungsergebnis über die Direktzahlungen nicht mittragen wird. Von der klaren Forderung einer Kappung der Direktzahlungen sei nichts mehr übriggeblieben.

 


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