EU-Direktzahlungen: Polen für Umverteilung

In einem Interview wirft Marek Sawicki, polnischer Landwirtschaftsminister und EU-Ratspräsident, der deutschen Regierung eine Blockadehaltung in der Reform der Direktzahlungen vor. Er bemängelt vor allem, dass das aktuelle System der Direktzahlungen Staaten wie Deutschland bevorzuge und Länder wie Polen benachteilige. Auch innerhalb eines Landes führe diese Art der Subventionen zu Wettbewerbsverzerrungen. Die EU kritisiert er als „riesige Subventionsmaschine“, Direktzahlungen an große Betriebe, die als Wirtschaftsunternehmen am Markt agieren, widersprächen den ursprünglichen Zielen der GAP, die Einkommen der Landwirte sicherzustellen. Sawicki spricht sich nicht prinzipiell gegen Direktzahlungen aus, sondern für eine andere Verteilung. Höhere Umweltstandards sieht er dabei nicht als geeigneten Mechanismus an, da dies zu mehr Bürokratie führe.


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