EU-Umweltausschuss gegen Glyphosat-Verlängerung

Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat sich am Dienstag gegen eine Verlängerung des Totalherbizids Glyphosat ausgesprochen. Nachdem die Entscheidung über die Neuzulassung wegen Uneinigkeit innerhalb der EU-Kommission von letzter Woche auf Mitte April verschoben wurde, fordert nun der Umweltausschuss, dass jede Ungewissheit beseitigt sein müsse, bevor das Genehmigungsverfahren fortgesetzt werden könne. Das gebiete das Vorsorge-Prinzip.

 

Der Umweltausschuss fordert die Anfertigung einer unabhängigen Studie. Zudem sollen alle wissenschaftlichen Erkenntnisse offengelegt werden, die die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) für ihre Beurteilung des Pflanzengifts verwendet habe – auch wegen des großen öffentlichen Interesses. Die Behörde kam aufgrund der Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zu der Einschätzung, dass von Glyphosat keine Gefährdung ausgehe. Anders als die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die das Herbizid als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ einstufte.

 

„Während die Industrie behauptet die Substanz würde komplett abgebaut, ist nun klar, dass Glyphosat-Rückstände überall zu finden sind: in der Umwelt, in vielen Produkten des täglichen Lebens, in unseren Körpern", so EU-Parlamentarier Pavel Poc. Das Europäische Lebensmittel- und Veterinäramt solle nun beauftragt werden, Glyphosat-Rückstände in Essen und Trinken zu testen und zu überwachen, heißt es weiterhin.

 


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