Europäische Gewässer stark pestizidbelastet

Die Flüsse in der EU enthalten eine hohe Konzentration an Chemikalien. Beinahe jedes zweite Gewässer ist dadurch mittel bis langfristig bedroht, jedes sechste sogar akut, wie Forscher in einem aktuellen Wissenschaftsmagazin berichten. Grund ist vor allem der enorme Pflanzenschutzmitteleinsatz in der konventionellen Landwirtschaft. Pestizide gelangen häufig durch Regen und Wind in angrenzende Flüsse der Ackerflächen, seit Jahren würden diese Risiken unterschätzt, gesteht Volker Mohaupt vom Umweltbundesamt. Besonders betroffen sind Flüsse in Nordfrankreich, Nordengland und dem Baltikum, aber auch in Deutschland ist die Chemie-Konzentration teilweise so hoch, dass Fische an Wachstums- oder Fortpflanzungsstörungen leiden und Algen und wirbellose Tiere verenden. Die Forscher fordern deshalb, den Fokus wieder stärker auf die Wasserverschmutzung zu richten, besonders auch im Hinblick darauf, dass die Gefahren offensichtlich noch größer sind als jetzt angenommen: Verstärkende Wechselwirkungen zwischen den Chemikalien und Messungenauigkeiten sind wahrscheinlich.


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