Französische Umweltministerin fordert Glyphosatverbot in Privatgärten

Am Sonntag forderte die französische Umweltministerin Ségolène Royal, dass Gartencenter und Baumärkte glyphosathaltige Pestizide wie Round-up nicht mehr an Privatgärtner verkaufen dürfen. Demnach sollen diese Unkrautvernichter ab 2017 aus öffentlichen Grünanlagen und fünf Jahre später aus Privatgärten verbannt werden. „Ich habe die Gartencenter aufgefordert, den freien Verkauf von Round-Up einzustellen“, sagte die Ministerin laut einer Twitter-Mitteilung ihres Hauses.

 

Auch in Deutschland hält die Diskussion über Glyphosat an. So wies die Glyphosate Task Force (GTF) zuletzt darauf hin, dass Glyphosat im Rahmen des laufenden EU-Wiederzulassungsprozesses „kein unzumutbares Sicherheitsrisiko für Mensch, Tier und Umwelt“ attestiert wurde. Umweltverbände wie der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) fordern im Hinblick auf das EU- weite Vorsorgeprinzip hingegen ein Totalverbot des Unkrautvernichters.

 

Konkrete Reaktionen haben in Deutschland bereits mehrere Baummarktketten gezeigt. So nahmen z.B. Toom, Globus sowie einige kleinere Gartencenter glyphosathaltige Produkte aus dem Sortiment. Auch die Verbraucherschutzminister mehrerer Bundesländer fordern ein Verkaufsverbot von Glyphosat an Privatpersonen. Einige Kommunen sind da schon einen Schritt weiter. So wird in der hessischen Gemeinde Ahnatal der Einsatz von Glyphosat auch für Landwirte künftig verboten.

 

Hintergrund der anhaltenden Diskussion über Glyphosat ist ein Befund der Internationalen Krebsforschungsagentur IARC, welcher das Totalherbizid im März als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ einstufte. Umweltverbände und Bündnis90/Die Grünen fordern seitdem ein Verbot des Totalherbizids.

 

 


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