Freihandel für Schimmelmais?

Ein Hamburger Futtermittelunternehmen, das vor kurzem wegen des Imports von schimmelbelasteten Mais aus Serbien in den Medien war, verkauft diesen nun in die USA. Die Maislieferung, die mit dem Schimmelpilzgift „Aflatoxin B1“ belastet ist, wurde im Februar vom Land Niedersachsen sofort gesperrt, nachdem bereits 10.000 Tonnen in niedersächsischen und nordrhein-westfälischen Futtertrögen gelandet sind. Das Schimmelpilzgift hat eine starke krebserzeugende Wirkung und unterliegt deshalb strikten Höchstmengenvorgaben. Während in der EU bis 20 Mikrogramm pro Kilogramm erlaubt sind, liegen die Höchstmengen in den USA bei bis zu 500 Mikrogramm pro Kilogramm. Angesichts des geplanten transatlantischen Freihandelsabkommens lässt der Fall Schlimmes befürchten. „So sieht offenbar der Freihandel aus, den sich die deutsche Agrarindustrie wünscht“, kommentiert Bernd Voß von der AbL die Meldungen. In den Verhandlungen über das Abkommen konzentrieren sich die EU und die USA vor allem auf eine „Harmonisierung“ von rechtlichen Standards. Der AbL-Vorsitzende fordert deshalb: „Es muss Schluss sein mit dem Aussperren der Öffentlichkeit bei den Verhandlungen. Landwirtschaft und Lebensmittel gehören nicht in solche Freihandelsabkommen.“


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