Grünlandschwund: Bundesamt zeigt sich besorgt

Wiesen sind ein Eldorado für Kleintiere, allerlei Organismen und Wildpflanzen. Nicht aber, wenn diese immer häufiger in Ackerland umgewandelt werden oder intensiver Nutzung ausgesetzt sind. Das hat das Bundesamt für Naturschutz (BfN) diese Woche festgestellt. In den letzten fünf Jahren ist der Grünlandbestand deutschlandweit um 7,4 Prozent zurückgegangen, das entspricht etwa der Fläche Berlins. „Diese drastische Abnahme [...] zeigt, dass die bisherigen Maßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft [...] nicht die beabsichtigte Wirkung hatten“, so Prof. Beate Jessel, Präsidentin des BfN. Immer häufiger müssen bunte Blumenwiesen weichen, da sie keinen Profit versprechen. Anstelle dessen werden vermehrt Energiepflanzen wie Mais angebaut, da diese zur Stromgewinnung in Biogasanlagen besonders gefördert werden. Der Kosten-Nutzen-Faktor steht an erster Stelle, es wird häufiger gedüngt und gemäht, um mehr Tierfutter erzeugen zu können. Das Bundesamt fordert deshalb „ein flächendeckendes Grünlanderhaltungsgebot“, um die Artenvielfalt zu erhöhen. Von der Agrarreform, die ab 2015 in Kraft tritt, verspricht es sich so gut wie nichts.


zurück zur Übersicht