Junge Landwirte protestieren gegen Landgrabbing

Ein kleiner Biohof aus dem brandenburgischen Bienenwerder machte gestern mit einer Aktion vor dem Sitz der Bodenverwertungs- und Verwaltungs-GmbH (BVVG) in Berlin auf den ungerechten Flächenverkauf aufmerksam. Die bundeseigene BVVG ist seit der Wende für den Verkauf von Land, welches in der ehemaligen DDR Volkseigentum war, verantwortlich. Die Bauern des Biolandwirtschafts-Kollektivs Bienenwerder und das Bündnis „Junge Landwirtschaft“ kritisieren die Verkaufspolitik der Treuhandnachfolgerin, da ausgeschriebene Flächen zu überhöhten Preisen an den Meistbietenden verkauft werden, wodurch kleinbäuerliche Betriebe selten eine Chance gegen Investoren haben. Die Folgen dieses Ausverkaufs sind fatal: Wälder und Seen werden umzäunt, internationale Agrarkonzerne kaufen riesige Ländereien, auf denen in Monokulturen produziert wird, und Arbeitslosigkeit, Frustration, Armut, Rechtsradikalismus und Landflucht machen sich in der Bevölkerung breit. Um diese Entwicklung aufzuhalten fordern die Jungbauern von der BVVG und der Politik: einen sofortigen Stopp der Bodenprivatisierung, die Überarbeitung der Vergabekriterien durch die Beteiligung Betroffener und eine transparentere Preisgestaltung für Flächenverkäufe.


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