Konzernriesen gefährden Recht auf Nahrung

Im Jahrbuch zum Recht auf Nahrung prangern Brot für die Welt, FIAN und ICCO zusammen mit internationalen Fachorganisationen und Netzwerken die Fusion von Megakonzernen auf den Saatgut- und Pestizidmärkten an. Der Fokus des mittlerweile neunten Berichts liegt diesmal auf dem Zugang zu Saatgut. Vor dem Hintergrund der angepeilten Fusion von Bayer und Monsanto zeigt sich, wie brisant das Thema ist.

 

Bayer-Monsanto würde zusammen mit den anderen fusionierenden Riesenkonzernen (Dow-DuPont sowie Syngenta-ChemChina) künftig 60 Prozent des kommerziellen Saatgutmarktes und 70 Prozent des Pestizidmarktes kontrollieren. Der Machtzuwachs wäre somit enorm. Die Konzerne könnten den Zugang zu Saatgut weitgehend kontrollieren und würden so das Recht auf Nahrung im bäuerlichen Saatgutsystem gefährden. Roman Herre von FIAN erklärt hierzu: "Es existiert weltweit ein informeller Saatgutmarkt, auf dem Bauern und Bäuerinnen Saatgut oft direkt tauschen und verkaufen." Diese direkten Tausch- und Handelsbeziehungen zwischen Bauern und Bäuerinnen sei besonders im globalen Süden außerordentlich wichtig, so der Menschenrechtsaktivist. Die aktuellen Entwicklungen gefährden die "farmers rights", die im Saatgutvertrag der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisationen der UN festgeschrieben sind. Insbesondere kritisieren die Verfasser, dass die Rechte von Bäuerinnen und Bauern weltweit immer weiter durch Handelsabkommen und Gesetze zum Schutz geistigen Eigentums entkräftet werden.

 

 


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