Kritik an Studie zu Nachernteverlusten

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) berichtet in einer am 29. Mai veröffentlichten Studie zu Nachernteverlusten von niedrigen Zahlen für die deutsche Landwirtschaft. Von Kartoffeln seien nur 5% und 4,2% von Möhren bei der Nachernte „unwiederbringlich verloren“ so das Ministerium. Die Organisation Slow Food übt jedoch Kritik; denn in der Studie werden auch die Lebensmittel, die als Tierfutter, Dünger oder Energiequelle genutzt werden, mit Nahrungsmitteln gleichgesetzt. Auch Produkte, die auf Grund „der hohen Anforderungen des Handels nicht in den Verkauf gelangen“, werden nicht berücksichtigt, so die Pressestelle des BMELV. „Diese Zahlen sind auf den ersten Blick schön anzusehen, leisten aber keinen wirklichen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung“ kritisiert Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland das Ergebnis der Studie. Im Rahmen der Initiative „Zu gut für die Tonne“ setzt sich das BMELV unterstützt von Slow Food gegen Lebensmittelverschwendung ein. Bei Aktionen wird beispielsweise verschmähtes Gemüse, das es wegen kleinerer äußerer Mängel nicht in den Handel schafft, zu leckeren Gerichten verarbeitet. Slow Food fordert ein größeres und vielfältigeres Angebot an frischen Lebensmitteln, wovon auch viele Menschen, die auf günstige Lebensmittel angewiesen sind, profitieren würden.


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