Kritischer Agrarbericht 2014 vorgestellt

Zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin wurde heute der Kritische Agrarbericht 2014 vom AgrarBündnis vorgestellt. Das Bündnis aus 24 Verbänden legte dieses Jahr den Schwerpunkt auf das Thema Tierhaltung. Dazu sagte Esther Müller vom Deutschen Tierschutzbund: „Wir müssen weg von der Hochleistungszucht, wo Masthühner nicht mehr laufen können und Turbokühe leistungsbedingt krank werden und früh sterben. Wir müssen weg von der Tiermanipulation, wo Schnäbel und Schwänze kupiert werden. Wir brauchen eine Tierhaltung, wo die Haltungssysteme den Bedürfnissen der Tiere angepasst werden und nicht umgekehrt.“ Ein deutliches Zeichen dafür sei das Label „Für mehr Tierschutz“, welches vor einem Jahr seinen Weg in die deutschen Supermärkte gefunden hat. Dass Verbraucher mehr Tierschutz fordern, zeige auch die an diesen Samstag wieder stattfindende Demo „Wir haben es satt“, welche nun schon zum vierten Mal Jahr für Jahr über 20.000 Menschen zusammenbringt. Hubert Weiger vom BUND forderte zudem neue Kennzeichnungsregeln für Fleischprodukte, um Tierleid, Umweltschäden und Gesundheitsrisiken durch die Fleischproduktion zu reduzieren: „Verbraucher müssen auf jedem Fleischprodukt Herkunft und Haltung der Tiere erkennen können. Sie müssen wissen, ob das Futter gentechnisch verändert war.“ Auch kritisierte er das derzeitig verhandelte Freihandelsabkommen (TTIP), da es die so dringend nötige ökologische Agrarreform stark gefährden würde:„Kommt das Freihandelsabkommen, gelten auch bei uns endgültig die Regeln des Weltmarktes – und der kennt keinen Tier- und Umweltschutz“, so Weiger. Der dreihundert Seiten starke, aktuelle Bericht ist ab heute für 22,- € erhältlich.

 


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