Land Degradierung raubt Millionen Menschen die Lebensgrundlage

Eine heute in New York vorgestellte Studie der Economics of Land Degradation (ELD) Initiative, an der mehrere internationale Organisationen, die EU sowie das deutsche Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit beteiligt sind, warnt eindringlich vor den wirtschaftlichen Folgen der weltweiten Land Degradierung.

 

Demnach koste der Flächenschwund jährlich 5,6 bis 9,4 Billionen Euro, also 10 bis 17 Prozent des globalen Bruttosozialprodukts. Laut der Studie werden außerdem in den nächsten 10 Jahren bis zu 50 Millionen Menschen ihre Heimat verlieren, da sie auf den stark degradierten Böden schlichtweg nicht mehr genug Nahrung anbauen können.

Neben Flächenversiegelungen sind vor allem die intensive Landwirtschaft und Überweidung Hauptursachen für diese besorgniserregenden Zahlen.

 

Ein Fallbeispiel der Studie aus dem westafrikanischen Benin zeigt: der intensive Anbau von Baumwolle, die für den Export bestimmt ist, entzieht dem Boden wichtige Nährstoffe und vor allem sehr viel Wasser, so dass dieser bereits nach wenigen Jahren ausgelaugt ist. Ähnliche Probleme existieren aber auch im Europäischen Raum, wie die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (ABL)

Gertraud Gafus festsellt: „ Wir verlieren auch hier bei uns durch die Art und Weise der Flächennutzungen wertvolle Böden und Bodenfruchtbarkeit. Zudem sind mit unseren hohen Importen an Futtermitteln und Ölen massive Verschlechterungen in den Herkunftsländern unserer Importe verbunden. Wir müssen auch bei uns dringend die notwendige Kehrtwende einleiten.“

 

Diesem Plädoyer kann sich auch Mark Schauer, Koordinator der ELD-Initiative anschließen: "Unsere Botschaft ist, dass sich nachhaltige Landwirtschaft wirklich lohnt. Herkömmliche Landwirtschaft ist für die Volkswirtschaft eine Minusrechnung. Der Boden wird degradiert und die Ökosysteme in der Umgebung auch."

 


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