Landwirte und Misereor im Gespräch

Das Katholische Hilfswerk Misereor lud gemeinsam mit der Katholischen Landjugendbewegung Osnabrück (KJLB) und der Katholischen Landvolkhochschule Oesede (KLVHS) am Montagabend LandwirtInnen zu einem offenen Gespräch ein. Im Vorfeld zur Wir haben es satt!-Demonstration hatte es Stimmen aus den Reihen der Bauern und Bäuerinnen gegeben, die sich von den Medien als ‚Sündenböcke‘ verunglimpft und vom Aufruf Misereors zur Veranstaltung verletzt fühlten.

Mehr als 150 LandwirtInnen und BürgerInnen aus dem Emsland nahmen das Angebot an und diskutierten über die globale Agrarpolitik zur Bekämpfung des Hungers weltweit und eine nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft im Interesse zukünftiger Generationen.

Felix zu Löwenstein, Landwirt und Mitglied des Misereor-Beirats, formulierte die Problematik der aktuellen Landwirtschaft folgend: "Bekommen Landwirte nur noch so viel Geld für ihr Produkt, dass sie die Versorgung ihrer Familien allein durch immer größere Ställe, immer mehr Fläche und mit immer stärkerer Übernutzung natürlicher Ressourcen gewährleisten können, dann ist unser Agrarsystem nicht zukunftsfähig. Sowohl im Norden als auch im Süden dieser Welt.“ Dabei sei es klar, dass nicht um das Fehlverhalten einzelner Bauern gehe, sondern um ein verfehltes politisches System.

Agnes Witschen, Vorsitzende des Landfrauenverbands Weser-Ems, kann die Verärgerung der Bäuerinnen und Bauern verstehen, da diese meistens sehr kirchennah seien und für gewöhnlich von dort Halt bekommen. Die katholische Landesjugend Neulangen hat sich in diesem Jahr entschlossen, dem traditionellen Fastenmarsch fernzubleiben, bei dem Misereor Geld für Hilfsprojekte sammelt. Michael Engbers, Vorsitzender der Landjugendbewegung Osnabrück, empfahl den Ortsgruppen dennoch die Teilnahme, damit sie ihre Position vertreten zu können. Auch Johannes Buß, Leiter der (KLVHS), betonte, dass die Demonstration viele Landwirte persönlich verletze und es deswegen notwendig sei, dass beide Seiten miteinander ins Gespräch kämen.


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