Landwirtschaft im Herzen Berlins

Am Wochenende werden Zehntausende nach Kreuzberg strömen, um am Stadt Land Food-Festival teilzunehmen und den Wir haben es satt!-Kongress besuchen. Zuvor luden die Markhalle Neun und die Kampagne „Meine Landwirtschaft“ zu einem Frühstück, um das bunte Programm vom 30. September bis 3. Oktober vorzustellen und bereits vorab zu zeigen: das Reden über Lebensmittel und das Schmecken von Essen gehören zusammen.

 

„Die Alternative einer bäuerlich-ökologischeren Landwirtschaft gibt es schon, in Berlin wird sie am ersten Oktoberwochenende sichtbar und erlebbar!“ so Jochen Fritz, Sprecher der Kampagne. Bereits zum zweiten Mal veranstalten die Organisatoren am Erntedank-Wochenende dieses Format, das den hohen Anspruch hat, die Landwirtschaft der Zukunft mitzugestalten. Märkte, Werkstätten, Kulturveranstaltungen und der politische Kongress verbinden die theoretische Seite der Lebensmittelproduktion mit ihrer praktischen Seite.

 

Mit Blick auf die geplante Fusion von Bayer und Monsanto äußerte Marita Wiggerthale, Agrarexpertin von Oxfam, dass zukünftig wenige große Konzerne maßgeblich über das Essen aller bestimmen, ohne dass sich Einzelne noch entscheiden könnten. Diese Form der Machtkonzentration in den Händen von Megakonzernen müsse verhindert werden. Das Motto des Kongresses“ Landwirtschaft Macht Essen“ nimmt diese Dimension von Lebensmittelproduktion in den Blick.

 

Auch über die katastrophale Lage auf dem Milchmarkt der seinen Bauern derzeit Preise auszahlt, von denen sie nicht mehr überleben können, wird ein großes Thema auf dem Kongress sein. „Doch wer weiß noch, wie Milch veredelt und zu Käse gemacht wird?“, fragt Ursula Heinzelmann, Kuratorin der Stadt Land Food Käse-Werkstatt. An der „Milchkostbar“ wird Milch in ihren vielfältigen Formen und Verarbeitungen erfahrbar und schmeckbar gemacht. Täglich gibt es mehrmals Workshop, um selbst Ricotta zu schöpfen oder Käse zu schmieren.

 


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