Landwirtschaft in kleinem Maßstab

„Sie sind Giganten, aber wir sind viele“ – unter diesem Motto zogen am letzten Freitag Tausende gegen die Macht der multinationalen Großkonzerne der Agrarindustrie durch die Straßen Turins. 7000 Bäuerinnen und Lebensmittelhandwerker, Fischerinnen und Indigene, Aktivistinnen und engagierte Bürger aus 143 Ländern gingen anlässlich des elften „Salone del Gusto“ zum gemeinsamen Protest in das Zentrum der Kulturhauptstadt.

 

Mit der Fusion von Bayer und Monsanto entstünde ein gigantisches Unternehmen, das gleichzeitig Saatgut, Düngemittel, Herbizide und Pestizide kontrolliere – und dazu die Arzneimittel, um die eventuellen Folgen für die menschliche Gesundheit zu behandeln, produziere, so der französische Bauer und Aktivist José Bové. Dabei müssten vor allem die lokale Landwirtschaft in kleinem Maßstab gestärkt werden, so der Ansatz von Slow Food. Auch Finanzspekulationen auf tägliche Nahrungsmittel gefährdeten das Überleben Millionen von Bauern weltweit, so Carlo Petrini, Präsident von Slow Food. Der Protest in Turin beweise aber, dass eine Vielzahl an Menschen die Regeln dieser Wirtschaft entschlossen ablehne.

 

Die Welt der Landwirtschaft bestünde aus multinationalen Großkonzernen, aber auch aus über 500 Millionen Familienbetrieben, die sich Tag für Tag dafür einsetzen, die biologische Vielfalt zu verteidigen, gebietseigenes Saatgut zu fördern und auf lokaler Ebene gesunde, saubere Wirtschaftssysteme aufzubauen. Diese Vielzahl fördere konkret ein alternatives Modell und zeige mögliche Zukunftsperspektiven auf, in denen die Ernährungssouveränität verbreitete Realität ist.


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