Schlachtbranche: Bundesrepublik Niedriglohnland Nr. 1

Seit Langem wird die Lohnpolitik der deutschen Schlachtbranche bemängelt. Dass diese Kritik gerechtfertigt ist, bestätigt nun das Thünen-Institut des Bundesministeriums. Schlachtunternehmen in Deutschland zahlen ihren Angestellten mit 33.000 Euro brutto im Jahr unterdurchschnittlich wenig. Laut EU-Statistik bekommen Arbeiter in Frankreich 17 %, in Dänemark sogar 42 % mehr Gehalt. Auch Länder wie die Niederlande und Belgien zahlen mit 40.000 Euro jährlich deutlich mehr. Traurig ist zudem, dass deutsche und niederländische Fleischverarbeiter am wenigsten ihrer wirtschaftlichen Leistung an die Beschäftigten weitergeben. Wie weitreichend bekannt, setzt die Branche außerdem überdurchschnittlich viele Leiharbeiter ein, für die bis heute keine Mindestlohnregelung besteht. Die führenden Fleischproduzenten Vion, Tönnies, Danish Crown und Westfleisch haben diese Fehlentwicklungen nun erkannt und sich auf die Einführung eines Mindestlohns geeinigt.


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