Schmidt für Tierwohlkennzeichnung

Das Bundeslandwirtschaftsministerium um Minister Christian Schmidt prüft „derzeit die Umsetzung eines Tierwohl-Labels mit staatlicher Rahmensetzung", so Schmidt gegenüber der "Welt am Sonntag“. Da Verbraucher bereit wären mehr für Fleisch aus artgerechteren Haltungsformen zu zahlen, sieht Schmidt in der Kennzeichnung eine Chance für die Landwirte bessere Erzeugerpreise zu erzielen.

 

Laut Agrarheute wird auch der Vorschlag geprüft, eine Schweinefrischfleisch-Kennzeichnung nach dem Vorbild der Eierkennzeichnung einzuführen. Der Verbraucher hätte so die Möglichkeit sich beim Kauf für eine Haltungsform zu entscheiden. Der Präsident des Bauernverbandes Joachim Rukwied spricht sich dagegen aus und fordert stattdessen den Lebensmitteleinzelhandel auf, die nicht sehr erfolgreiche Initiative Tierwohl stärker zu unterstützen.

 

Bei der Initiative Tierwohl kam es jüngst zu starken Finanzierungsengpässen. Bauern, die sich für die Teilnahme beworben haben, wurden auf eine lange Warteliste gesetzt. EDEKA-Vorstand Markus Mosa gibt dem Bauernverband die Schuld: "Bei der Ermittlung der Volumina hat sich der Bauernverband verrechnet." Der Bauernverband reagiert mit Schuldzuweisungen seinerseits: „Richtig ist, dass Vertreter des Lebensmitteleinzelhandels zu Beginn der Initiative einen Finanzbedarf von mehreren hundert Millionen Euro jährlich für notwendig erachtet haben. Dieser Betrag ist unter Federführung der EDEKA auf 85 Millionen Euro jährlich gedrückt worden.“, so Verbandspräsident Rukwied.

 

Laut Welt Am Sonntag forderten die Grünen Taten in Sachen Tierschutz von Minister Schmidt. "Nun muss er zeigen, ob er hier mehr sein will als ein profilloser Ankündigungsminister", erklärte ihr agrarpolitischer Sprecher Friedrich Ostendorff am Sonntag in Berlin.

 


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