Schweinehalter gegen Ramschpreise

Der Schweinehalter-Interessenverband (ISN) macht mit einer Kampagne auf die Verramschung von Fleisch durch Handelsunternehmen wie Real und Netto aufmerksam. Es würde nicht zusammen passen, dass auf der einen Seite mit deutscher Markenqualität geworben und andererseits Rabatte bis zu 50 Prozent angeboten würden.

 

Die Preispolitik der Konzerne sei widersinnig und münde darin, dass landwirtschaftlichen Produkten vom Verbraucher kein Wert mehr zugesprochen würde. Der Lebensmitteleinzelhandel entzöge sich so zudem die eigene Lieferbasis, da Fleisch in Deutschland zu diesen Preisen nicht produziert werden könne. Und obwohl die Fleischproduktion dieses Jahr einen weiteren Höhepunkt erreicht hat, müssten gut ein Viertel aller Ferkel importiert werden.

 

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) unterstützt die Aktion und erkennt in den ruinösen Erzeugerpreisen, wie sie momentan auf dem Fleisch- und Milchmarkt herrschen eine gemeinsame Haupt-Ursache: das von Konzernen angeheizte Überangebot für einen angeblichen „Weltmarkt“. AbL-Sprecher Eckehard Niemann verurteilte diesen unverantwortlichen Umgang von Handelsunternehmen mit Lebensmitteln: „Es geht nicht an, dass Handelskonzerne mit ihrer Teilfinanzierung einer „Initiative Tierwohl“ werben und sich gleichzeitig durch Preissenkungen ein Mehrfaches der für den Tierwohl-Fonds gespendeten Summen wieder hereinholen!“

 


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