Schweinezucht: ARD-Bericht löst Empörungswelle aus

Die am Montagabend in der ARD ausgestrahlte Dokumentation „Deutschlands Ferkelfabriken“ ruft heftige Reaktionen hervor, weit über 100 Artikel sind erschienen, das Netz reagiert mit Entsetzen. Grund dafür: Die Exclusiv-Reportage offenbart, wie brutal es in konventionell betriebenen Schweineställen zugeht. Dabei wird deutlich, dass die Tiere nur noch als Produkt fungieren, für Tierschutz scheint in der Billigfleischrepublik Deutschland kein Platz zu sein. Gezeigt wird, wie Ferkel scheinbar systematisch gesetzeswidrig totgeschlagen werden, da die überzüchteten Muttersauen nicht ausreichend Zitzen für die vielen Nachkommen besitzen. Durchfüttern ist möglich, aber dem Preisdruck geschuldet nicht wirtschaftlich. Ein anderer Umgang mit fühlenden Lebewesen ist machbar, wie am Beispiel Schweiz gezeigt wird. Hier hat Tierschutz einen höheren Stellenwert, die Bauern werden dafür finanziell unterstützt. Nun werden auch vermehrt Stimmen vonseiten der Branche laut, „was zu sehen war, ist abschreckend und nicht akzeptabel!“, so beispielsweise der Lobbyverband der Schweinehalter (ISN). Die Bundestierärztekammer fordert derweil eine Abkehr der gezeigten Praxis und dem Zuchtziel „große Würfe“, der Deutsche Tierschutzbund hat Strafanzeige gestellt.


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