Sinkende Preise für Milchprodukte gefährden Bauern

Bereits zum dritten Mal innerhalb eines Jahres senkte Aldi die Preise für Milch und Milchprodukte am Montag dieser Woche. Der Liter Milch kostet nun mehr 59 Cent – 10 Cent weniger als zuvor. Da Aldi die Marktpreise maßgeblich angibt, ist diese Änderung nach unten auch von anderen Supermarkt-Ketten zu erwarten. „Die Schere zwischen den Milcherzeugerpreisen und den Erzeugungskosten öffnet sich damit wieder stärker und beschert den Milchviehhaltern enorme Wertschöpfungsverluste, die Arbeitsplätze gerade im ländlichen Raum gefährden“, erklärt Romuald Schaber, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter auf der Webseite des BDM. Bernd Voß, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), sieht die Verantwortung für diesen Preisverfall auf Seiten der EU und den „exportorientierten Molkereien“ und fordert zum Überschussabbau auf. Darüber hinaus nehme auch der Deutsche Bauernverband die steigenden Verluste für Milchbauern „billigend in Kauf“. Zu erwarten ist, dass sie die Situation spätestens mit dem Wegfall der Milchquote im nächsten Jahr erneut verschärft.

Die Auswirkungen der Preispolitik zeigt die sehenswerte Dokumentation „Die Milchrebellen“ von Karin de Miguel-Wessendorf und Valenthin Thurn. Sie porträtiert die derzeitige deutsche Landwirtschaft, in der kleine Betriebe aufgeben müssen, während neue Megaställe entstehen.

 


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