Stallzuwachs bei Masthühnern

Die Zahl der in Deutschland gehaltenen Masthühner steigt rasant. Nach Recherchen des BUND erhöhten sich die Stallplätze für Masthühner seit 2010 in Deutschland um 38 Millionen bzw. 60% auf über 100 Millionen. Eine jüngst veröffentlichte Karte zeigt landkreisgenau, wieviele Masthühnerplätze zwischen 2009 und 2012 neu beantragt bzw. genehmigt wurden, und setzt diese Zahlen auf Bundesländerebene ins Verhältnis zum Tierbestand 2010. In absoluten Zahlen Spitzenreiter ist und bleibt mit Abstand Niedersachsen mit einem Zuwachs von 20,7 Millionen Stallplätzen, dahinter folgt NRW (+4,7 Mio.) und Brandenburg (+3,5 Mio.). Das größte relative Plus hat allerdings mit 239% Zuwachs Hessen zu verzeichnen.

Kritiker schlagen angesichts dieser Zahlen Alarm: Mit dem massiven Ausbau der industriellen Tierhaltung ginge auch eine drastische Verschärfung der Risiken und Folgen wie Nitratbelastung, Antibiotikaresistenzbildung aber auch ein Preisverfall einher: „Neben Umweltschäden und millionenfachem Tierleid entstehen beim ungebremsten Wachstum der industriellen Massentierhaltung auch inakzeptable Überkapazitäten“, so Reinhild Benning, BUND-Agrarexpertin.

Diese Entwicklung insbesondere in der Tierhaltung ist auch Grund der kritischen „Wir haben es satt“-Bewegung in gut einer Woche an einem Brennpunkt der Agrarindustrie für eine andere Landwirtschaftspolitik zu demonstrieren. Am Samstag, den 31.8., soll im niedersächsischen Wietze unter dem Motto „Agrarindustrie abwählen!“ der größte Hühnerschlachthof Europas umzingelt werden.


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