Thünen-Experten kritisieren Agrarreform

Das Thünen-Institut in Braunschweig hat im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft die Vorschläge der EU-Kommission zur zukünftigen Agrarpolitik bewertet. Die Vorschläge sehen vor, die Direktzahlung an Landwirte nur bei Einhaltung von Ökoauflagen auszuzahlen. Eine dieser Auflagen besagt, dass künftig höchstens 70% der Ackerfläche mit einer Pflanzenkultur bewirtschaftet werden dürfen. Das soll Monokulturen verhindern. Das Institut kommt zu dem Ergebnis, dass 38 % der deutschen Betriebe betroffen wären und vor allem weniger Mais anbauen müssten, um diese Vorlage zu erfüllen. Außerdem kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass bereits jetzt 10-15% der deutschen Betriebe die Vorgabe erfüllen, 7% ihrer Ackerfläche vorrangig im Sinne der Umwelt zu bewirtschaften. Dieser Vorschlag der ökologischen Vorrangflächen traf auf starke Kritik bei der deutschen Landwirtschaftsministerin, die hierin eine Flächenstilllegung sieht. Das Thünen-Institut rät eher von einem „Greening“ der Direktzahlung ab und empfiehlt, direkt in Umweltprogramme zu investieren, weil diese zielgerichteter und effizienter funktionierten.


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