Tierärzte fordern Distanz zur Agrarindustrie

Im Rahmen des Leipziger Veterinärkongresses wurde beim Ethik-Symposium deutlich, dass Veterinäre der agrarindustriellen Landwirtschaft vermehrt den Rücken kehren und dieser kritisch gegenüberstehen. Die teilnehmenden Ärzte stuften sich selbst bereits als hochverstrickt ein, immer wieder sehen sie sich mit ethischen Problemen konfrontiert. Der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung, Andreas Hensel, gestand ein: „Wir sind Komplizen einer Gruppe, die Antibiotika verabreicht und Massentierhaltung betreibt [...]. Wir haben da eine Rolle, aus der wir nicht rauskommen.“ Bereits seit 2012 regt sich Widerstand aus dem gesamten Berufsstand: Über 100 Veterinäre unterzeichneten ein Positionspapier, in welchem sie sich verpflichteten „das Agrarsystem mit seinen weiter zunehmenden Bestandsgrößen, Bestandsdichten, hohem Infektionsdruck und Medikamenteneinsatz sowie das Ausmaß des Fleischkonsums auf allen Ebenen zu kritisieren, um damit glaubwürdig zu einem Systemwechsel beitragen zu können.“


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