Tierhaltung: Antibiotikavergabe schadet Umwelt

Deutschlandweit wurden 2012 rund 1600 Tonnen Antibiotika in der Tierhaltung eingesetzt, nicht ohne Folgen: Bis zu 80 Prozent der antibakteriellen Wirkstoffe werden wieder ausgeschieden, wodurch die Umwelt geschädigt wird und Resistenzen entstehen. Jährlich sterben in Europa so 25.000 Menschen, bei denen die Medikamente nicht wirken. Ein Forschungsprojekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat zudem herausgefunden, dass besonders die Art der Medikamentenvergabe negative Umwelteinflüsse nach sich zieht. Meist werden die Stoffe in Pulverform über das Futter verabreicht, durch die hohe Staubentwicklung in den Ställen nehmen so auch gesunde Schweine, Tierärzte und Bauern diese auf und tragen sie nach draußen. Die Lösung könnte beispielsweise die Vergabe in Form von Pellets oder Granulat sein. Einen einzigen „Öko-Wirkstoff“, der die gesamte Problematik behebt, gibt es jedoch laut dem teilnehmenden Prof. Dr. Klaus Kümmerer nicht. Die Erkenntnis: Je nach Umgebung wird die Wirkstoffgruppe der wichtigen Sulfonamide unterschiedlich schnell abgebaut, wodurch zukünftig umweltfreundlichere Antibiotika entwickelt werden können.


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