Tiermast: Mehr umstrittene Antibiotika eingesetzt

Der Gesamteinsatz von Antibiotika in der Tiermast ist im Jahr 2013 leicht zurückgegangen. Gleichzeitig war bei den für die Humanmedizin wichtigen Reserveantibiotika allerdings ein starker Anstieg zu verzeichnen, so das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Im Jahr 2013 wurden insgesamt 1.452 Tonnen Antibiotika, also 167 Tonnen weniger als im Vorjahr, an Tierärzte in Deutschland abgegeben. Diese wurden vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen eingesetzt, Hochburgen der Massentierhaltung. Die schlechte Nachricht ist jedoch, das beispielsweise umstrittene Antibiotika wie Fluorchinolone im Vergleich zum Jahr 2011 um mehr als 60 Prozent häufiger verwendet wurden, 13 anstelle von 8 Tonnen vor zwei Jahren. Die Wirkstoffe sollen beim Menschen helfen, wenn gewöhnliche Antibiotika nicht mehr anschlagen, weshalb Resistenzbildung lebensbedrohlich sein kann. „Dass in der Tierhaltung nun ausgerechnet Reserveantibiotika einen Boom erleben, ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die von steigenden Resistenzen betroffen sind“, kommentierte Friedrich Ostendorff, Agrarexperte der Grünen.


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