Voller Erfolg: Zehntausende in Berlin gegen die Agrarindustrie

Das Thema Ernährung bewegt immer mehr Menschen, das zeigte die vierte „Wir haben es satt“-Demonstration am vergangenen Samstag in Berlin deutlich. Aus ganz Deutschland und dem Ausland zog es 30.000 Bauern, Imker und Verbraucher in die Hauptstadt, so viele wie noch nie zuvor beteiligen sich, um bei strahlendem Sonnenschein kreativ und friedlich gegen die industrielle Nahrungsmittelproduktion durch die Straßen zu ziehen. Angeführt von rund 70 Treckern ging es vom Potsdamer Platz mit mehreren Aktionen schließlich bis vor das Bundeskanzleramt. Ein bunt gemischtes Publikum zeigte sich, von jung bis alt, verkleidet als Maiskolben oder rosa Schwein, alle waren motiviert und bester Laune sich gegen das Freihandelsabkommen, Massentierhaltung und die derzeitige Agrarpolitik zu wehren und sich für eine nachhaltige, ökologische und bäuerliche Landwirtschaft auszusprechen. Dabei kamen viele der Gäste zu Wort, Carlo Petrini, als Präsident von Slow Food International, sagte: „Die bäuerliche Landwirtschaft ist nicht modernitätsfern, arm oder unterentwickelt. Es ist ein nachhaltiges landwirtschaftliches Modell, das natürliche und menschliche Ressourcen respektvoll nutzt und so soziale und Ernährungssicherheit weltweit garantiert.“ Thomas Schröder, vom Tierschutzbund, forderte ein Umdenken in der Agrarpolitik, denn „immer größere Bestände in immer intensiveren Haltungen mit immer mehr manipulierten Hochleistungstieren sind ein Irrweg“, so Schröder. Abgerundet wurde die Demonstration, zu welcher das Bündnis „Wir haben es satt!“ aus über 100 Organisationen aufgerufen hatte, durch ein energiegeladenes Konzert der Hip-Hop-Reggae Band Ratatöska. Am Schluss blieben neben den vielen begeisterten Teilnehmern nur noch 2 Trecker übrig, die durch technische Defekte nun mit einem Tieflader zurück nach Niedersachsen gebracht werden müssen. Um die mehreren tausend Euro bezahlen zu können, freuen wir uns über weitere Spenden.


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