Was kosten unsere Lebensmittel wirklich?

Nicht nur Bäuerinnen und Bauern geraten bei den derzeitigen Erzeugerpreisen in Existenznot. Aus den Billigpreisen des Einzelhandels resultieren auch für Verbraucher, Tier und Umwelt negative Folgen, jedoch sind diese Kosten verdeckt. Eine vom Aktionsbündnis „Artgerechtes München“ bei der Universität Augsburg in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass die durchschnittlichen Marktpreise die sozialen, gesundheitlichen und ökologischen Folgekosten nicht beinhalten. Die Studie hatte die Faktoren Antibiotikaresistenzen und Nitrat-/Stickstoffbelastung und deren Auswirkungen auf die Preisentwicklung von Lebensmitteln berechnet.

 

Auf etwa 10 Milliarden Euro jährlich belaufen sich die externen Folgekosten, die aus der Düngung von landwirtschaftlichen Flächen durch Stickstoffeintrag hervorgehen. Trinkwasser muss gereinigt und Kosten durch Folgeerkrankungen übernommen werden – jedoch tauchen diese nicht im Produktpreis auf. Genauso wenig wie die gesellschaftlichen Folgekosten durch Antibiotikaresistenzen. Diese können nicht mal beziffert werden, da die Datenlage völlig unzureichend sei, wie M.Sc. Paulina Simkin von der Universität Augsburg mitteilt. Überproduktion und der Konsum dieser „Ramsch“-Lebensmittel sei Folge des mangelnden Einbezugs von Folgekosten in die Preisbildung. Es sei ein Marktversagen, dass nachhaltig erzeugte Lebensmittel teurer erschienen und zugleich eine Marktverzerrung.

 

Im April hatte das Bündnis mit einer Unterschriftenaktion mit 30.000 Unterzeichnenden erreicht, dass bei allen städtischen Veranstaltungen nur noch Fleisch aus artgerechter Tierhaltung angeboten werden solle.

 


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