Welternährungstag erinnert an Millionen Hungernde

Von sieben Milliarden Menschen leiden weltweit fast 870 Millionen unter Hunger. Jedes Jahr sterben 3,7 Millionen Kinder an den Folgen der Unterernährung. Auf diese Zahlen möchten die Vereinten Nationen am heutigen Welternährungstag aufmerksam machen. Der Welternährungstag wurde 1979 eingeführt und gibt Anlass für offizielle Kongresse zu den Themen Welthunger und Ernährungssicherung. Auch die Ernährungs- und Agrarindustrie nutzt diesen Tag um ihre Hauptforderung: die Lebensmittelproduktion weltweit auszuweiten, zu begründen. Jedoch wird von Menschenrechts-, Entwicklungs- und Umweltorganisationen kritisiert, dass die Branche an der Hungerkrise selbst schuld sei. Besonders kritisieren die NGO’s, die im Mai beschlossene G8-Initiative gegen den Hunger in Afrika. US-Präsident Barack Obama setzte durch, dass vor allem Privatinvestitionen in die Landwirtschaft dem Kontinent „helfen“ sollen. Bisher gab es Zusagen vom US-Saatgut- und Pestizidkonzern Monsanto, dem niederländischen Lebensmittelkonzern Unilever und vom norwegischen Kunstdüngerhersteller Yara. Diese Allianz legte als Ziel zur Hungerbekämpfung in Mosambik fest, die „Verteilung von frei verfügbarem und nicht verbessertem Saatgut systematisch zu beenden“ und die „Regeln zu den Eigentumsrechten an Saatgut umzusetzen“. Die Landwirte sollen also keine Samen mehr benutzen dürfen für die sie keine Lizenzen zahlen. Ein weiteres Problem ist das „land grabbing“, welches durch die G8-Initiative einfacher wird. Anleger aus reichen Staaten kaufen beispielsweise riesige Ackerflächen in Äthiopien von denen Kleinbauern vertrieben werden und deshalb hungern müssen. Auch Deutschland unterstützt die Initiative mit 50,2 Millionen Euro.


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