Welternährungstag: NGOs setzten Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung

Mit einer 12 Meter langen Tafel der „geretteten“ Lebensmittel haben am Freitag verschieden NGOs, darunter MISEREOR und Aktion Agrar, gegen Lebensmittelverschwendung demonstriert. Die Aktion fand vor dem Bundestagsgebäude statt. So erhielten die passierenden Abgeordneten, darunter die Bundesvorsitzende der Grünen, Simone Peter, Ulli Nissen (SPD) und Stephan Albani (CDU) neben einem Essenspacket vor allem den Appell, sich gegen Lebensmittelverschwendung einzusetzen.

 

Sämtliche Lebensmittel, die bei der Aktion verwendet wurden, waren vor dem Müll gerettet worden. „Pro Kopf und Tag gerechnet werden in Berlin mehr Lebensmittel verschwendet als alle Menschen in Köln essen

könnten“, kritisiert Jutta Sundermann, Sprecherin der Kampagne „Leere Tonne – Wegwerfstopp für Supermärkte“. „Seit Jahren wird über das Problem der Verschwendung geredet – aber es passiert viel zu wenig. Wir

brauchen gesetzliche Regelungen, weil Supermärkte zum Beispiel mit Werbekampagnen für Großpackungen und Mengenrabatte die Wegwerfspirale weitertreiben.“

 

Die Kampagnen „Kein Essen für den Eimer“ und „Leere Tonne“ fordern von

der Bundesregierung einen Aktionsplan mit verbindlichen Zielvorgaben, um

die Lebensmittelverschwendung entlang der gesamten Produktions-,

Handels- und Konsumkette zu reduzieren. Derzeit gehen rund ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel verloren. Vor dem Hintergrund des neuen Welthungerberichts, demzufolge rund 800 Millionen weltweit an Hunger leiden, sei Lebensmittelverschwendung ein Skandal, erklärte Sarah Schneider, Referentin für Landwirtschaft und Ernährung bei MISEREOR und zuständig für die Kampagne „Kein Essen für den Eimer“.

 


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