WHO Bericht warnt erneut vor Krebsgefahr durch Glyphosat

Die WHO hat erneut einen Bericht veröffentlicht, der die krebserregende Wirkung von Glyphosat unterstreicht. Demnach seien in der Vergangenheit zahlreiche Studien, die ein mögliches Risiko des weltweit am häufigsten eingesetzten Pflanzenschutzmittels belegen, schlichtweg ignoriert worden.

 

Das WHO Gremium JMPR, welches weltweit Empfehlungen für Grenzwerte von Pflanzenschutzmitteln festschreibt, wurde in dem nun veröffentlichten Bericht aufgerufen, seine Regeln zu reformieren. Heike Moldenhauer, Glyphosat Expertin vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) kommentiert dazu: "Diese Empfehlung ist das Eingeständnis eines riesigen blinden Flecks bei der bisherigen Bewertung von Glyphosat".

Damit kritisiert die WHO auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), welches in der Vergangenheit Glyphosat wiederholt als unbedenklich eingestuft hatte. Dabei ist die deutsche Behörde vor allem auf europäischer Ebene ein wichtiger Berater und war maßgeblich an der Risikobewertung des Pestizids beteiligt.

 

Aufgrund der anhaltenden Kritik an Pflanzenschutzmitteln hat das Helmoltz-Zentrum für Umweltforschung im Auftrag des Agrarministeriums in Schleswig Holstein eine Studie veröffentlicht, welche die Auswirkungen einer möglichen Steuer auf Pestizide aufzeigt. Die Forscher empfehlen, den Pestizideinsatz in Deutschland pro Hektar um 20 Euro zu verteuern, was einer Preissteigerung von 40 bis 50 Prozent entspräche. Laut der Studie würde so der Einsatz von Pestiziden sinken und es könnten Steuereinnahmen von rund 1 Milliarde Euro pro Jahr generiert werden. Das Geld könnte dann wiederum in die Forschung nicht chemischer Pflanzenschutzmittel investiert werden.

 


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