„Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau“ startet

Gestern traf sich Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt mit Vertretern der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft zu einer Kick-Off-Veranstaltung, die als Beginn der Entwicklung einer Zukunftsstrategie für den Ökolandbau gilt. Ziel ist ein gemeinsames Handlungskonzept, um den Ökologischen Landbau auszubauen. Politische Rahmenbedingungen sollen dabei genauso in den Blick genommen werden wie Entwicklungsperspektiven für kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe. Koordinierung und Durchführung des bis Ende 2016 veranschlagten übernimmt das Thünen-Institut.

 

"Die Öko-Landwirtschaft leistet schon heute einen entscheidenden Beitrag zu unserer Ernährung! Ihr Potenzial will ich voll auszuschöpfen!", sagt Schmidt. Zum Hintergrund legt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft folgende Zahlen vor: Der Umsatz mit Produkten aus Ökologischem Landbau stieg seit 2011 mit bis zu neun Prozent deutlich an. Der Flächenzuwachs lag in dem Zeitraum jedoch nur bei ein bis drei Prozent. Dieses Potential auf den regionalen Märkten solle nun ausgeschöpft werden. Dabei seien nicht nur wirtschaftliche sondern ein „nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen“ Beweggrund.

 

Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), bewertet die Auftakt-Veranstaltung positiv. Sie sei „ein ermutigender Schritt auf dem Weg zum nachhaltigen Umbau unseres Ernährungssystems“. Vorbildrolle für einen erfolgreichen Prozess könnten Bayern und Dänemark sein, die ihre Öko-Anbaufläche binnen des nächsten Jahrzehnts verdoppeln wollen. Die Ziele der Zukunftsstrategie müssen nach der Auffassung des BÖLW gesamtgesellschaftlich angelegt werden. Forschung und Entwicklung, die Ausbildung von Landwirten und Verarbeitern sowie die Umstellung von staatlichen Verpflegungseinrichtungen seien in die Maßnahmen zu involvieren.

 

Auch Demeter sieht das Potential der Veranstaltung, betont jedoch dass auch kurzfristige Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Ökolandbaus unablässig seien. "Es müssen schon heute alle möglichen Maßnahmen ergriffen werden, um den Engpass bei der Verfügbarkeit ökologischer Rohwaren zu minimieren", so Antje Kölling, Abteilungsleiterin Politik bei Demeter. Weiterhin solle nach Auffassung des Verbands „Wettbewerbsverzerrung“ abgebaut werden: Während sich die Umweltleistungen des Ökolandbaus in den preisen widerspiegeln, werden die Umweltkosten des konventionellen Landbaus externalisiert.


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