Bundesrat: Tötung männlicher Küken soll verboten werden

Am Freitag sprach sich der Bundesrat mehrheitlich gegen die Tötung männlicher Küken aus. Damit stimmte die Länderkammer einem Gesetzentwurf aus Nordrhein-Westfalen zu. Dieser sieht vor, Küken-Schreddern aus rein ökonomischen Gründen ab 2017 zu verbieten. In Deutschland werden jährlich rund 50 Millionen männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen entweder vergast oder geschreddert, da diese für die Eierproduktion nutzlos und die Mast ungeeignet sind.

 

Der Landwirtschaftsminister von NRW, Johannes Remmel von den Grünen, begrüßte die Entscheidung der Länderkammer: „Der Bundesrat hat den Weg für das Verbot frei gemacht. Es ist ein wichtiger Schritt, um dem sinnlosen Töten von Tieren, besonders der männlichen Eintagsküken, ein Ende zu setzen und die Länder erwarten, dass Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) jetzt dem Votum des Bundesrates folgt und nicht wieder auf Zeit spielt – zu Gunsten von Lobby-Verbänden.“

 

Bundesagrarminister Schmidt ist gegen ein solches Verbot, da er die Abwanderung der Geflügelindustrie ins Ausland fürchtet. Schmidt erklärte am Freitag, auch sein Ziel sei es, das Küken-Schreddern bis 2017 zu beenden, allerdings setze er auf Forschung anstatt auf Verbote. Die Universität Leipzig forscht derzeit an einer Methode, welche durch Blutzellenanalyse das Geschlecht der Küken bereits vor dem Schlüpfen bestimmen könnte. Laut der Leipziger Professorin Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns seien die Forscher jedoch noch ein gutes Stück davon entfernt, eine einsetzbare Lösung liefern zu können.

 


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