Straathofs Tierfabrik in Gladau endgültig geschlossen

Der Schweinzüchter Adrianus Straathof gibt seine Zucht im Genthiner Ortsteil Gladau auf. Nachdem vom sächsischen Landkreis Ende letzten Jahres ein bundesweites Tierhaltungsverbot für ihn als Person verhängt wurde, hatten seine anderen Firmenbetriebe die Geschäftsführung übernommen. Im Januar ging der Landkreis dann auch gegen die Betriebe selbst vor. Der Pächter habe nun gekündigt, da er so wirtschaftlich keine Zukunft sieht. Die Zucht wurde eingestellt, die rund 40 Mitarbeiter entlassen und der Bestand von rund 60.000 Tieren soll bis August nach und nach verkauft werden.

Am Freitag wurden im Landtag Sachsen-Anhalt die Bestandsobergrenze zur Frage gestellt. Bündnis 90/Die Grünen fordern in einem Antrag eine artgerechte Tierhaltung, die sich sowohl nach Fläche als auch nach regionaler Wertschöpfung richtet. Die Massentierhaltung sei bestimmt durch Enge, Einschränkung, Monotonie und aggressives Verhalten der Tiere. Deshalb fordern sie Platz für die Tiere im Stall, das Verbot des Abschneidens von Körperteilen, Einstreu und Auslauf für Weidetiere. Auch sollen Gemeinden mehr Mitspracherecht beim Neubau neuer Großmastanlagen eingeräumt werden. Die Linke fordert in ihrem Antrag, eine eindeutige Bestandsobergrenze bei der Nutztierhaltung, die ökologische Belastbarkeit der Umgebung und die Minimierung der Lebendtierexporte sollen dabei bedacht werden.

Die CDU und SPD sehen die von der Bundesregierung gestartete Initiative Tierwohl in Sachen Tierschutz als ausreichend an. Die Verantwortung für Fälle wie Straathof liege bei den einzelnen Unternehmen und nicht bei der Politik.

 


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