Wir haben satt!-Bündnis zu den aktuellen Protesten der Bäuerinnen und Bauern

Seit einigen Wochen demonstrieren Bäuerinnen und Bauern in Deutschland, erst mit grünen Kreuzen und zuletzt auch mit ihren Traktoren. Sie fordern mehr Wertschätzung und weisen auf die wachsenden Anforderungen an die Landwirtschaft hin.


Saskia Richartz, Sprecherin des Wir haben es satt!-Bündnisses, kommentiert:

„Wir teilen die Sorge der Bäuerinnen und Bauern, sie könnten mit dem notwendigen Umbau der Landwirtschaft alleine gelassen werden. Sie brauchen endlich verlässliche politische Vorgaben. Zudem müssen faire Marktpreise und die Agrar-Subventionen die Bauernhöfe gezielt bei mehr Tier-, Umwelt- und Klimaschutz unterstützen. Wir müssen jetzt gemeinsam definieren, wie Landwirtschaft in den nächsten Jahrzehnten aussehen soll. Das Artensterben und die Erdüberhitzung können wir nur bewältigen, wenn die Bäuerinnen und Bauern sich an der Entwicklung von Lösungsansätzen beteiligen. Je länger das Landwirtschaftsministerium und die Spitzen des Deutschen Bauernverbands die notwendigen Agrarreformen auf EU-Ebene verhindern, desto mehr leiden darunter auch die bäuerlichen Betriebe und der ländliche Raum.“


Mit Blick auf die anstehende Wir haben es satt!-Demonstration am 18. Januar 2020 in Berlin, ergänzt Richartz:

„Der vielfach geforderte, konstruktive Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft findet in unserem Bündnis bereits seit zehn Jahren statt. Wir dürfen uns aber nicht aufs Reden beschränken, sondern müssen endlich gemeinsam handeln! Intensive Tierhaltung, übermäßige Düngung von Böden und der routinemäßige Pestizideinsatz sorgen für vielfältige Probleme. Es darf nicht mehr darum gehen, immer mehr und billigere Lebensmittel für den Weltmarkt zu produzieren. Politik, Handel und Verbraucher müssen Enkeltauglichkeit mit fairen Preisen honorieren. Und die Bundesregierung muss einen Plan vorlegen, wie sie die anstehenden Veränderungen und damit die Leistungen der Landwirtschaft für die Gesellschaft finanziert. Das geht nur, wenn sie auch die Verursacher von Umweltschäden mehr in die Verantwortung zieht. Untätigkeit führt nur zu massivem Frust bei allen!“


Mit der Forderung „Agrarwende anpacken, Klima schützen!“ gehen am 18. Januar 2020 wieder zehntausende Teilnehmer*innen der Wir haben es satt!-Bewegung in Berlin auf die Straße.

 


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